Gedicht über ein Pflegekind

Pflegevater Uwe Wüst verfasst ein Gedicht über seine Pflegetochter

Anlässlich unseres Film „Basisstation gesucht“ verfasste Uwe Wüst ein Gedicht über ein Pflegekind mit dem Titel „13 Jahre“.

Wie kam er dazu?

Seine Pflegetochter ist die Hauptdarstellerin in unserem Film („Basisstation gesucht“) zur Gewinnung neuer Pflegefamilien. Er wurde wie schon in einem Blogbeitrag beschrieben, auf unserer Jubiläumstagung zum 25-jährigen Bestehen uraufgeführt. Uwe Wüst dachte sich, da könnte ein Gedicht die Uraufführung abrunden. So war es auch. Sowohl vom vorgetragenen Gedicht, als auch vom Film waren die über 150 Gäste begeistert.

Lesen Sie hier das Gedicht:

 

13 Jahre

Verrate mir doch jemand dies

was hatte mich geritten

Ein Pflegekind ich zu uns ließ

sie saß in unserer Mitten

 

Sie brachte Durcheinander mit

und Angst und viele Fragen

und forderte auf Schritt und Tritt

das Leben neu zu wagen

 

Sie kämpfte hart, sie widersprach

ich hatt‘ manchmal kein Wohlgefühl

was würde werden wenn

hernach die Maßnahme ins Wasser fiel?

 

Verrate mir doch jemand dies

was hatte mich geritten

so schlecht zu denken von dem Kind

sie steht in unserer Mitten

Uwe Wüst im September 2018, „13 Jahre“ – Gedicht über ein Pflegekind

 

Hier können Sie den Film anschauen!

Möchten auch Sie Pflegefamilie werden, dann nehmen Sie hier Kontakt mit uns auf ! Wir freuen uns auf Sie.

Pflegefamilien gesucht – Basisstation werden

Pflegefamilien gesucht – Basisstation werden

Pflegefamilie gesucht – Basisstation werden

Pflegefamilie sein: Filmreif!

In diesem Jahr begeht der Geschäftsbereich „Pflegefamilien“ des St. Elisabeth-Verein e. V. sein 25-jähriges Jubiläum. Viele Kinder und junge Menschen sind in dieser Zeit in den Pflegefamilien, die von uns beraten und begleitet werden, erwachsen geworden. Es gab unzählige Glücksmomente, aber auch oft genug „dicke Luft“, die alle Beteiligten herausforderte.

„Langer Atem“ gehört wohl zur Grundausstattung all jener Menschen, die sich der Aufgabe öffnen, ein zunächst fremdes Kind in ihrer Familie aufzunehmen. „Langer Atem“ und Mut gehören auch für die Kinder und Jugendlichen dazu, wenn sie sich auf den Weg machen, in einer unbekannten (Familien-)Welt Fuß zu fassen. Vertrauen entsteht nicht von heute auf morgen. Es braucht: „Langen Atem“- immer wieder. Und „dicke Luft“ macht für gewöhnlich das Atmen für alle in der Familie nicht leichter …

Geschafft haben es trotzdem so viele! Wechselseitige Geduld haben sie bewiesen, Erwachsene und Kinder sind miteinander, aneinander gewachsen. Sie haben tragfähige, innige Beziehungen entwickelt, die häufig über die gemeinsam gelebte Familienzeit hinausreichen.

Finden Sie nicht auch, dass das „filmreif“ ist?

Basisstation gesucht. „Play!“

Wir sind eindeutig aufgeregt, als wir „Play“ drücken dürfen: zum ersten Mal am 06.08.2018. Der Rohschnitt unseres Films „Basisstation gesucht“ ist fertig. Es ist ein besonderer Moment – ein unsicherer und hoffnungsvoller Moment gleichzeitig. Der Film beginnt. Läuft. Endet.

Wir sind …!

Moment, das geht jetzt zu schnell.

Realität am Dienstagmorgen: Pflegefamilien gesucht!

Pflegefamilien gesuchtAn einem jeden Dienstag tagt das Aufnahmeteam unseres Geschäftsbereichs. Unzählige Anfragen von Jugendämtern zur Unterbringung von Kindern in Familien liegen vor und werden besprochen. Wenn Sie nun denken, das ist ein lediglich „formaler Akt“ für uns, dann täuschen Sie sich. Hinter jeder Anfrage verbirgt sich die Biographie eines Kindes oder Jugendlichen. Es sind ergreifende Biographien, die, so unterschiedlich sie im Einzelnen vielleicht sein mögen, eines gemeinsam haben: Die Kinder und Jugendlichen können oder wollen nicht – oder derzeit nicht – in ihren leiblichen Familien leben. Hinter jeder „formalen“ Anfrage versteckt sich folglich auch der stumme Wunsch eines (manchmal sehr) jungen Menschen: Basisstation gesucht!

Es liegt nahe, dass wir (als Fachteam) uns Menschen wünschen, die (Pflege-)Eltern für diese Kinder sein wollen. Aber, wie sage ich gerne: „Wunsch geteilt durch Wirklichkeit minus 20 % ergibt: Realität.“

Und Realität – in unserem Falle – bedeutet:

Es gibt Basisstationen nicht wie Sterne am Himmel…

Angesichts dieser Realität beginnt dann auch für unseren Geschäftsbereich die Auseinandersetzung mit einem Prozess, der in anderen Berufsfeldern „Akquise“ genannt wird: Wie kann es uns gelingen, Menschen für die Aufgabe „Pflegefamilie sein“ zu begeistern? Wie finden wir jene Menschen, die Kinder in schwierigen Lebenslagen unterstützen und tragen wollen und bisher noch nicht an die Möglichkeit „Pflegefamilie werden“ gedacht haben? …

Wie es gekommen ist, weiß ich gar nicht mehr genau (vielleicht haben uns die letzten 25 Jahre Mut gemacht?) aber irgendwann sind wir uns sicher: Wir wollen einen Film drehen (lassen)! Nicht irgendeinen seltsamen (Werbe-)Film, darüber sind wir uns schnell einig. Wir wollen einen Film, der „echt“ ist: Einen Film, der seinen Ausgangspunkt bei den Menschen und ihren Erfahrungen hat. Einen Film, der eine Geschichte erzählt, die nur erzählt werden kann, weil die Geschichten hinter der Geschichte Bedeutung erhalten und weil die Menschen hinter den Geschichten uns ihre Bilder für die Geschichte schenken. Klingt kompliziert? Man kann sich leichtere Ziele setzen … auch das merken wir schnell. Wir machen uns trotzdem auf den Weg – zusammen mit Menschen, die wissen wovon sie sprechen: Mit ehemaligen Pflegekindern, mit Pflegefamilien und mit einem Kameramann, der plötzlich so viel mehr sein wird, als ein Kameramann.

Geschichten für die Geschichte: Ehemalige Pflegekinder erzählen

Wie packen wir eine ganze Welt in zwei Minuten? All die Erfahrungen, Gefühle, Stimmungen? Mir ist seltsam. Wir haben heute unseren ersten Termin mit Herrn Schuchardt von kamermann24.

Wir berichten von unserer Idee, einen „besonderen“ Film drehen lassen zu wollen, einen Film, der die Geschichten ehemaliger Pflegekinder aufnimmt, ihre Erfahrungen in der Pflegefamilie sichtbar werden lässt und: der Mut macht. Ein Film mit intensiven Bildern soll entstehen – denn wir haben es mit intensiven Biographien zu tun, mit intensiven Leben und mit der intensiven Aufgabe „Pflegefamilie sein“. Wir skizzieren Hintergründe unserer Arbeit, erzählen von unserem (Leit-)Bild „Basisstation gesucht“ und zeigen natürlich auch die Postkarte … Wir haben Ideen im Kopf, aber wir haben noch nie eine Idee filmisch umgesetzt. Wir sind Anfänger – Herr Schuchardt nicht. Er ist dafür Anfänger bezüglich der Themen „Pflegefamilien“, „Pflegekinder“. Kann spannend werden, denke ich.

Pflegefamilien gesucht – Pflegekinder gefunden …

Pflegefamilien gesucht„Erste Hilfe“ für uns kommt von zwei Menschen, denen wir nicht genug danken können: Nadine und Thomas. Nadine und Thomas sind erwachsen. Und ehemalige Pflegekinder. Und großartig.

Beide erklären sich bereit, sich von uns, in der Vorbereitung des Films, interviewen zu lassen. Wir verabreden uns zu zwei getrennten Interviewterminen, bei denen wir nicht nur Fragen im Gepäck haben, sondern Herr Schuchhardt auch noch die Kamera aufbaut …

Es sind intensive Gespräche, die wir mit Nadine und Thomas führen. Wir sprechen über die Zeit in ihren leiblichen Familien, über schöne Momente und schlimme. Nadine und Thomas teilen mit uns ihre Erfahrungen. Erfahrungen, die ihnen als noch jungen Kindern schmerzlich eindeutig klar machen: Hier geht es im Moment nicht weiter. Miteinander geht es im Moment nicht weiter.

Wir werden mitgenommen auf ihre (langen) Wege hin zu den Pflegefamilien, bei denen sie schließlich erwachsen geworden sind. Nadine und Thomas lassen uns ihre Geschichten hören; sie erzählen uns wie es war, in einer „fremden“ Familie zu leben, Vertrauen zu fassen, zu lieben und zu streiten.

Wir haben einen Kloß im Hals, Tränen in den Augen, Gänsehaut … das, was Nadine und Thomas zu sagen haben ist ebenso schmerzlich wie ermutigend.

Herr Schuchardt ist jetzt kein Anfänger mehr bei den Themen Pflegekinder/Pflegefamilien.

Pflegefamilie werden: Ehemalige Pflegekinder machen Mut

„Ich wünsche mir, dass Menschen sich zutrauen, Pflegefamilie zu sein und Kindern zu helfen“, sagt Thomas. „Ich habe mir so sehr gewünscht in einer Familie zu leben, nicht länger im Heim.“

„Meine Pflegeeltern haben mir zugehört, mit mir gesprochen, Geduld gehabt und mich unterstützt. Sie wollten mich verstehen. Sie waren da, auch wenn es schwierig wurde. Und sie sind es immer noch“, sagt er auf die Frage, wodurch/womit ihm seine Pflegeeltern besonders geholfen haben.

„Zeit haben meine Pflegeeltern mir geschenkt und Halt – viel Halt. Sie haben an meiner Seite und mir zur Seite gestanden. Ich konnte mich auf sie verlassen. Und im Rückblick ist das, was damals genervt hat, so wertvoll. Hier in meiner Pflegefamilie bin ich zu einer selbständigen jungen Frau geworden“ sagt Nadine und schließt an: „Ich als Elternteil würde sein wollen wie meine Pflegeeltern.“

Pflegefamilien in Farbe: Wie aus Geschichten ein Drehbuch und ein Film wurde

Nadine und Thomas. Erinnerungen. Geschichten. Bilder.

Wir sind unbeschreiblich dankbar, dass ihr so offen mit uns gesprochen habt. Dass ihr unser Filmprojekt unterstützt. Dass ihr Menschen ermutigen wollt, Pflegeeltern zu werden. Und wir haben gehörigen Respekt. Vor euch, vor euren Erfahrungen. Wir wollen einen Film drehen, der euch und euren Lebensgeschichten gerecht wird. Ich weiß zwischendurch nicht recht, ob ich Angst vor meiner eigenen Courage bekommen soll.Wir schreiben ganze Whiteboards voll, entwickeln Bilder, verständigen uns über Stimmungen und Botschaften, die in eurem/unserem Film Platz haben sollen.

Pflegefamilien gesuchtHerr Schuchardt ist Experte für die Möglichkeiten der filmischen Umsetzung. Wir sind immer noch Anfänger und deshalb ein wenig anstrengend. Und doch liegt am Ende die Idee für ein Drehbuch vor uns. Ein Drehbuch, das sich allerdings nur umsetzen lässt, wenn Menschen uns unterstützen, die wissen, wovon sie sprechen. Nadine und ihre Pflegeeltern werden sich erneut mit Herrn Schuchardt treffen. Alle drei werden „in Farbe“ in unserem Film „Basistation gesucht!“ zu sehen sein. Wie die drei es fanden, mit Teilen ihrer Geschichte vor der Kamera zu stehen, erzählen sie uns vielleicht bei der Uraufführung von „Basistation gesucht“. An jenem Tag, an dem wir die Menschen feiern werden, denen es gelungen ist, miteinander einen „langen Atem“ zu haben. 25 Jahre Geschäftsbereich „Erziehungsstellen“ sind mehr als 25 Jahre vergangene Zeit. Es sind 25 Jahre voller Glück, „dicker Luft“ und „langem Atem“. 25 Jahre voller Geschichten echter Menschen.

25 Jahre Pflegefamilien in Hessen: Wir drücken gemeinsam „Play“

Der Film „Basisstation gesucht“ ist wirklich fertig. Heute habe ich zu einem unserer Geschäftsbereichsleiter, zu Herrn Kasper, gesagt: „Jetzt muss er alleine laufen.“ Es fühlt sich seltsam an. Vielleicht, weil es so ein langer Weg hin zu diesem Film war. Dieser Film hat Nadine, Thomas und ihre Familien so sehr gebraucht: sie waren inspirierende, mutige, aufgeschlossene und engagierte „Geburtshelfer“. Erst mit ihnen hatten wir Geschichten, um eine Geschichte erzählen zu können. „Basisstation gesucht“ hat Herrn Schuchardt Fachkompetenz als Kameramann gebraucht und sein unbedingtes Engagement für die Geschichten hinter der Geschichte des Films. Herr Schuchardt war viel mehr als ein Kameramann! Und das Engagement seiner Familie war das Geschenk, das er uns – quasi im Vorübergehen – gemacht hat. Ein kleines Mädchen und ihre Familie haben den Film möglich gemacht – wer würde in unserem Film die Basisstation suchen, wenn diese Menschen nicht den Willen und die Ausdauer gehabt hätten, das Filmprojekt zu unterstützen.

Und sind wir ehrlich: Der Film „Basisstation gesucht“ hat 25 Jahre Geschäftsbereich „Erziehungsstellen“ gebraucht. All die Menschen, ihr Engagement, ihren Mut und ihre Geschichten. 25 Jahre Pflegefamilien im St. Elisabeth- Verein e. V. Wir sagen: DANKE! Und: „Play!“

Den Film können Sie auf dieser Seite ab Montag, den 24.09.2018 sehen. Wir freuen uns über Rückmeldungen.

Pflegefamilien gesucht … Wir laden Sie ein, mit uns Kontakt aufzunehmen. Hier ist der Link.

Autorin: Esther Schmitt

Fachberatungen für Pflegefamilien

Fachberatungen für Pflegefamilien

Betriebsausflug der Fachberatungen für Pflegefamilien vom St. Elisabeth-Verein in Marburg…

Am 14.08.2018 wandern die Fachberatungen für Pflegefamilien die Schächerbachtour bei Homberg/Ohm im schönen Hessen. Mit dabei waren alle Mitarbeitenden aus dem Fachbereichsbüro, von Hauswirtschaft und Hausmeisterei. Das ganze Team des Fachbereichs für Pflegefamilien, 25 Personen.

Sich gemeinsam auf den Weg machen, wandern, fröhlich sein, gemeinsam essen. Unser Betriebsauflug – jedes Jahr ein guter Tag für das Zusammengehörigkeitsgefühl.

Gemeinsam wandern fördert den Austausch untereinander

Wandern eignet sich dafür besonders gut, da es möglich ist, den Weg in wechselnden Konstellationen zu gehen. So entstehen manchmal unverhofft Gespräche, die sonst vielleicht nicht möglich wären. Mal steht einfach der Weg und die schöne Landschaft im Mittelpunkt des Austausches, dann wieder sind es vielleicht die letzten Erlebnisse aus Beratungsgesprächen mit Pflegefamilien, etwas Privates von den eigenen Kindern oder die Ideen für den nächsten Urlaub.

Was ist das Schöne an meiner Arbeit, was macht mir besonders Freude?

Fachberatungen für Pflegefamilien

Diese Frage spielte auch auf den 9 km der Schächerbachtour eine Rolle. Bertram Kasper bat einige Kolleginnen und Kollegen um ihre Beiträge dazu. Vorzuschicken ist in diesem Kontext, dass wir alle viel Freude und Sinnhaftigkeit in unserer Arbeit erleben. Doch wie ist der vielleicht auch durch seine Aktualität geprägte Blick gerade jetzt. Die Technik machte es möglich einige Orginalstimmen einzufangen.

Erstes Statement:

So sagte z.B. Ulla Brehm, die schon seit vielen Jahren als Fachberatung dabei ist und die selbst viele Jahre Pflegemutter war:

„Pflegeeltern bieten sich Pflegekindern als ihre sozialen Eltern an. Wir haben Euch nicht geboren, doch wir wollen eure sozialen Eltern sein. Und „Elternschaft“ endet eben nicht. Und Jugendhilfe macht sich dazu wenig bis gar keine Gedanken. Wie lange hat es gedauert bis „Care Leaver“ auch in der Forschung in den Fokus gerückt sind. Und wir wissen heute, dass es für viele Pflegeeltern nach der Jugendhilfe erst richtig los geht. Wenn der Übergang ins eigene Leben, in die Berufstätigkeit und vielleicht in die eigene Familiengründung ansteht. Und wie geht das: Auf Du und Du mit den Pflegekindern sein, ohne dafür noch eine Aufwandsentschädigung zu bekommen.“ Elternschaft, auch wenn es eine Soziale ist hört für mein Verständnis nicht auf. Und mir macht es Freude mit Pflegeeltern und Pflegekindern zu überlegen, wie dieser Weg gut gelingen kann. Dabei unterstütze ich gerne. Und wir sprechen dabei viel über die Art der Ausgestaltung, von Möglichkeiten, von Nähe und Distanz und von tatsächlich Machbarem.

Und Steffen Henkel steigt mit in das Gespräch ein und sagt:

„Welche große Bereitschaft er bei den Pflegeeltern erlebt, die auch lange nach dem Pflegeverhältnis wie selbstverständlich für „ihre sozialen Kinder“ da sind. Ich habe eine echte Hochachtung davor.“

Zweites Statement:

Ein paar Schritte in Stille und ein paar Gedanken weiter beschreibt Steffen Henkel was er so toll an der Arbeit als Fachberatung für Pflegefamilien findet und nimmt das Thema der Herkunftseltern in den Blick:

„Es ist für mich bemerkenswert zu sehen, wo häufig am Anfang Misstrauen und Vorsicht ist, wie dann durch die Regelmäßigkeit der Besuchskontakte zwischen Pflegekind, leiblichen Eltern und Pflegefamilie nach und nach Vetrauen wächst, wechselseitige Öffnung und Akzeptanz entsteht. Und besonders schön finde ich, dann zu erleben, wie positiv dies auf die Pflegekinder wirkt. Einfach toll und von allen Beteiligten eine echte Leistung und ein wertvoller Einsatz.“

Drittes Statement:

Fachberatungen für Pflegefamilien

Esther Schmitt ist im Team der Fachberatungen für Pflegefamilien intensiv mit der Fortbildung, der Qualifizierung und der Projektentwicklung betraut. Sie kann sich noch gut daran erinnern, wieso sie in dieses Arbeitsfeld gewechselt ist, und was ihre Motivation und ihre Freude im Pflegekinderbereich bis noch heute darstellt:

„Ich fand und finde heute immer noch, dass Pflegekinder ein Lobby brauchen und ich habe einen großen Respekt und ein große Anerkennung vor den Familien, die Pflegekindern einen Ort schenken, an dem gedeihlichen Leben und ein gute Entwicklung möglich ist.

Und dabei trägt mich die Gewissheit, dass jeder Mensch ein Recht hat ein gutes Leben zu leben. Es gilt Bedingungen zu schaffen, durch die genau das möglich wird. Ohne Pflegefamilien wäre genau das für Pflegekinder nicht möglich.

Und das Schöne an meiner Arbeit ist, dass ich jeden Tag wenn ich aufstehe die Chance habe, den Pflegeeltern ganz konkret dabei den Rücken zu särken für die Pflegekinder ein guter Lebensort zu sein.“

Viertes Statement:

Neben den Fachberatungen tragen ebenfalls die Kolleginnen aus dem Fachbereichsbüro, unsere Kollegin aus der Hauswirtschaft und der Hausmeister viel zum Gelingen eines reibungslosen Ablaufes bei. Auch sie haben erzählt, was ihnen besonders Freude bei der Arbeit macht.

Frau Wendy Bald, als Leiterin des Büros findet besonders wichtig:

„Ich war schon immer ein Mensch, der gerne indirekt und im Hintergrund das Große und Ganze unterstützt hat und mit Rat und Tat versucht die Kolleginnen und Kollegen bei der Arbeit zu unterstützen. Ich möchte das Ganze im Blick behalten.“

Fünftes Statement:

Und Heike Weiß, als Mitarbeiterin in der Hauswirtschaft erzählt:

„Ich versuche alles immer so einzurichten, dass sich alle wohlfühlen und gut versorgt sind. Dabei geht es mir auch darum, dass sich nicht nur die Kolleginnen aus dem Fachberatungsdienst wohlfühlen, sondern im besonderen die Pflegekinder, ihre leiblichen Eltern und natürlich unsere Pflegefamilien. Und es freut mich, dass alle meinen Beitrag für das Ganze sehen und ich dafür Zuspruch bekommen. Eine schöne Aufgabe.“

Sechstes Statement:

Dirk Griesche (Fachberatung Pflegefamilien) findet es klasse:

Fachberatungen für Pflegefamilien

„Richtig Spaß an der Arbeit als Fachberatung macht mir, dass ich Familien langfristig begleiten darf. Die Pflegefamilien lernen mich kennen und ich lerne die Pflegefamilien kennen. Irgendwann macht es Klick und dann kommt wechselseitig das Vertrauen ins Spiel. Und das mit den Familien gemeinsam erleben zu dürfen ist wirklich eine schöne Erfahrung. Es macht Spaß bei diesem wechselseitigen Prozeß dabei sein zu können. Und gemeinsam durchstandene schwierige Situationen helfen dabei.“

Fachberatungen für Pflegefamilien sind auch KrisenbegleiterInnen…

Zum Schluss kommt nocheinmal Ulla Brehm und bringt etwas auf den Punkt, was wohl allen Fachberatungen wirklich eine große Freude bereitet:

„Besonders Freude macht es mir, wenn große Krisen und Irritationen sich auflösen lassen und alle Beteiligten einen neuen und gemeinsamen Weg finden und dabei wirklich keiner verloren gegangen ist.“

Auch bei einem Betriebsausflug lässt sich ein positiver und guter Blick auf die Arbeit werfen. Das ganze Team im Fachbereich Pflegefamilien trägt mit zu einem gelingenden Prozeß für Pflegekinder, leibliche Eltern und die Pflegefamilien bei. Eine sinnstiftende Arbeit die Freude bereitet und immer wieder neue Herausforderungen bietet.

Wollen Sie Pflegefamilie werden und von einer guten Begleitung profitieren, dann freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahmen. Hier ist der LINK!

Ein Buchtipp für Pflegefamilien: Der Findefuchs

Ein Buchtipp für Pflegefamilien: Der Findefuchs

„Der Findefuchs: Wie der kleine Fuchs eine Mutter bekam“ ist unser aktueller Buchtipp für Pflegefamilien

Eine Rezension von Pamela Premm...

Der Findefuchs gehört zu den Klassikern der Erstlesebücher und ist ein empfehlenswerter Buchtipp für Pflegefamilien. Mein Sohn hat ihn in der zweiten Klasse durchgenommen. Die kurze, aber prägnante Geschichte wird von Irina Korschunow erzählt. Sie beschreibt eine Füchsin, die einen verlassenen, kleinen Fuchs bei sich aufnimmt und ihn instinktiv umsorgt als wäre es ihr eigenes Kind. Die tragische und liebevolle Geschichte zieht immer wieder Parallelen zu den Alltagserfahrungen von Pflegefamilien. Sie kann Pflegekindern und leiblichen Kindern ab drei Jahren dabei helfen, die Situation besser zu begreifen und Erlebtes zu verarbeiten.

Der Findefuchs handelt von Nächstenliebe und Fürsorge

Der kleine Fuchs ist allein im Wald. Buchtipp für PflegefamilienEr wimmert und weint. Seine Mutter wurde von einem Wilderer erschossen und seitdem kümmert sich niemand mehr um den kleinen Fuchs. Er ist hungrig und halb erfroren, als die Füchsin ihn findet. Instinktiv nimmt sie sich seiner an und versorgt sie ihn mit allem, was der kleine Fuchs braucht. Sie schenkt ihm Nahrung, Wärme und Geborgenheit. Ganz so, als wäre es ihr eigenes Kind. Der kleine Fuchs fühlt sich angenommen, geliebt und genährt und findet schnell seinen Platz in der neuen Familie mit den drei Geschwistern. Die Füchsin macht keinen Unterschied zwischen dem Findefuchs und ihren eigenen Kindern. Die Geschwister-Füchse machen auch keinen Unterschied und tollen und spielen mit ihm als wäre er schon immer da gewesen. Im Gegenzug schenkt der kleine Fuchs seiner neuen Familie sein Vertrauen und seine Liebe.  

Der Findefuchs gibt Pflegekindern Hoffnung

Nicht immer sind Eltern in ihrer eigenen Not in der Lage, ein Kind bei sich zu behalten. Tragische Ereignisse können gar zum Verlust der Eltern führen. Kleine Kinder verstehen oftmals gar nicht, was mit ihnen in einer solchen Situation geschieht. Auf gefühlvolle Weise vermittelt der Findefuchs, dass es eine Bauchmama und eben auch eine Pflegemama gibt, die es mindestens genauso liebt und versorgt. Vielen Pflegekindern schenkt der Findefuchs Hoffnung. Es vermittelt: „Hab keine Angst. Vieles ist fremd und neu für Dich und vielleicht hattest Du nicht den besten Start ins Leben. Aber wir kümmern uns um Dich, bis Du auf eigenen Beinen stehst und machen dabei keinen Unterschied zu unseren eigenen Kindern. Wir lieben Dich und nehmen Dich an, so wie Du bist und halten ein warmes Nest für Dich bereit.“

Dabei kann ein Pflegevater oder eine Pflegemutter den gleichen Stellenwert einnehmen, wie eine liebende und fürsorgliche, leibliche Mutter. Ebenso wie ein Pflegekind einen gleichberechtigten Platz in der Familie einnimmt.

„Wer drei Kinder hat, braucht keinen Findefuchs!“

Der Weg zur Pflegefamilie ist holprig und mit einigen Unwägbarkeiten verbunden. Nicht selten werden Pflegeeltern Steine in den Weg gelegt. Als die Füchsin sich entschließt, den Findefuchs mit nach Hause zu nehmen, kann sie noch nicht wissen, welche Herausforderungen auf sie warten. Da gibt es den Jagdhund des Wilderers, der es auf die Füchsin und ihrem Findelkind abgesehen hat und der Dachs, der darin einen ordentlichen Happen zum Abendessen sieht. Doch mutig besteht die Füchsin alle Proben. Selbst als die Nachbarin die Füchsin kopfschüttelnd und mit deutlichen Worten zurechtweist, stellt sie sich vor ihr viertes Kind. Auch Pflegeeltern stoßen nicht immer bei jedem auf Nächstenliebe. Nicht selten haben Bekannte und Nachbarn Vorbehalte, wenn Familien ein Pflegekind aufnehmen wollen. Dann müssen Pflegeeltern stark sein und für die Familie und das zukünftige Pflegekind einstehen.

Der kleine Fuchs hat eine Pflegemutter

…und am Ende kann die Füchsin nicht einmal mehr den Findefuchs von ihren anderen Fuchskindern unterscheiden. Der Findefuchs ist kein Füchslein zweiter Klasse, sondern gehört ebenso dazu, wie Pflegekinder von Anfang an zur Familie gehören sollten. Pflegemütter haben große Herzen und darin auch Platz für ihre Pflegekinder. Buchtipp für PflegefamilienDer Findefuchs zeigt dem Neuankömmling, dass er von nun an ganz zur Familie gehört, egal wo er seine ursprünglichen Wurzeln hat. Kleine Kinder verstehen eine Situation meist viel besser, wenn sie eine Geschichte mit starker Symbolik dazu hören, die sie immer und immer wieder vorgelesen bekommen. Auch in der Schulzeit kann das Buch helfen, den Mitschülern auf verständliche Art nahezubringen, was es bedeutet, ein Pflegekind zu sein. Kein Wunder also, dass Jugendämter, Beratungsstellen und auch der St. Elisabeth-Verein in Marburg den Findefuchs als Buchtipp für Pflegefamilien, Pflegekinder und leibliche Kinder empfehlen.

Sie haben auch ein großes Herz und können sich vorstellen einem Pflegekind eine Chance auf ein geborgenes Leben zu geben? Dann kontaktieren Sie uns gerne.

Irina Korschunow: https://de.wikipedia.org/wiki/Irina_Korschunow

Sommerpause bei Pflegefamilien Hessen

Sommerpause bei Pflegefamilien Hessen

Pflegefamilien Hessen – Unser Blog in Sommerpause

Unsere Autoren, Esther Schmitt, Pamela Premm und Bertram Kasper sind im Urlaub. Sommerpause bei Pflegefamilien Hessen.Wir schreiben jetzt seit fast einem Jahr rund um das Thema Pflegefamilie, Pflegeeltern und Pflegekinder. Da ist einiges zusammengekommen und wir bekommen ein positive Resonanz. Das freut uns sehr.

Bisher können wir ja von einem Jahrhundert Sommer sprechen, wobei die Trockenheit der Preis ist. Die Bauer klagen und wir werden es an den Kostensteigerungen spürgen. Das Wetter kann es halt nicht allen Recht machen.

Pflegefamilien Hessen wünscht allen Pflegefamilien einen tollen Sommer…

Wir hoffen sehr, dass alle Pflegefamilien mit ihren Pflegekindern eine spannenden und erlebnisreichen Sommer vor sich oder vielleicht schon hinter sich haben. Frau Pamela Premm hat auf jeden Fall einen schönen Beitrag nach einem Interview mit einer Pflegefamilie dazu geschrieben. Den Link finden Sie hier. Wir wünschen Erholung, tolle neue Erfahrungen und Momente des Innehaltens mit der Familie. Genießen Sie die gemeinsame Zeit.

Pflegefamilien Hessen ist ab 08.08.2018 wieder mit online.

Wenn Sie sich für die Aufgabe als Pflegefamilie interessieren, dann nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf. Hier geht’s zum Kontakformular.

Pflegefamilien Hessen und Angela Dorn

Pflegefamilien Hessen und Angela Dorn

Die Vertrauensgruppe der Pflegefamilien vom St. Elisabeth-Verein setzte heute am 22.06.2018 ihre Treffen mit Politikern fort. Wir berichteten schon in einem Magazinbeitrag darüber. Heute ist Angela Dorn (Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die GRÜNEN Hessen, Mitglied des Hessischen Landtags und Sprecherin für Umwelt, Energie und Klimaschutz) zu Gast. Für die Vertrauensgruppe berichten stellvertretend der Sprecher Heinz Jürgen Schleich und Ernst Prall über ihre die Tätigkeit als Pflegefamilie. Ziel des fachpolitischen Austauschs von Pflegefamilien Hessen und Angela Dorn ist es, die Politiker für die Themen Care Leaver, Pflegekinder mit Behinderung und zum Heranziehungsbeitrag für Jugendliche in Ausbildung zu sensibilisieren.

Pflegefamilien Hessen und Angela Dorn wissen worüber sie sprechen…

Frau Angela Dorn ist sehr interessiert an den Schilderungen und den damit verbunden Problemstellungen. Sie hört aufmerksam zu und erfasst schnell die komplexen Zusammenhänge.Dabei erzählt sie von ihren ersten beruflichen Erfahrungen als Psychologin in einem bayerischen Kinderheim und ihre vertiefte Auseinandersetzung mit den Biographien dieser Kinder. Sie könne sich noch gut daran erinnern, wieviel Lebensmut aus diesen Kindern, trotz ihrer tragischen Geschichten gesprochen hat. Und durch ihre Tante – auch Pflegemutter – verbrachte sie viel Zeit mit Pflegekindern. Sie würdigt authentisch die Arbeit aller Pflegefamilien und betont den wichtigen gesellschaftlichen Beitrag den sie leisten.

Fachpolitische Sprecherin Frau Sigrid Erfurt und Dr. Andreas Jürgens (LWV) einbeziehen…

Bezogen auf die Bedarfe der Pflegefamilien möchte sie unsere Anliegen gerne der fachpolitischen Sprecherin – Sigrid Erfurt (stellvertretende Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen Hessen und Sprecherin Behindertenpolitik) – vortragen. Dazu erstellen die Pflegeväter eine schriftliche Zusammenfassung. Zudem vermittelt Sie uns einen weiteren Ansprechpartner auf der Ebene des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen, Dr. Andreas Jürgens (Erster Beigeordneter und stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsausschusses).

Die Vertrauensgruppe will aktiv werden…

Die Vertrauensgruppe möchte vor allem in Kontakt mit Dr. Andreas Jürgens treten und ihm anhand eines konkreten Beispiels von einer jungen Erwachsenen verdeutlichen, was der Übergang von der Kinder- und Jugendhilfe in den Bereich der Behindertenhilfe bedeutet, sowohl im Sinne der fachlichen Begleitung, als auch in finanzieller Hinsicht. Dazu wird Ernst Prall eine entsprechende Grundlage erarbeiten.Pflegefamilien Hessen und Angela Dorn

Angela Dorn schildert gegen Ende des Gesprächs, wie wichtig für junge Erwachsene die Übergänge im Leben seien und dass es dringend notwendig sei auch gute Modelle für den Übergang von SGB VIII zum SGB XII bzw. SGB VIIII zu entwickeln.

Und als Politikerin habe sie gelernt wie hilfreich es für alle Akteure ist, gesichtswahrende Lösungen zu finden. Und so wünscht sie den Pflegevätern und Pflegefamilien weiter viel Energie für die in den Familien lebenden Kinder und Jugendlichen. Sie bedankt sich für die Einladung und für die engagierte Lobbyarbeit der Vertrauensgruppe. Auch Heinz Jürgen Schleich und Ernst Prall sind von dem 11/2 stündigen intensiven Austausch angetan und freuen sich über die positive Resonanz von Angela Dorn.

Pflegefamilien Hessen und Angela Dorn…die Rückmeldung

Ein paar Tage später nimmt Frau Angela Dorn nochmals mit der Vertrauensgruppe Kontakt auf. Sie ist tätig geworden und hat mit Frau Sigrid Erfurt die fachlichen Hintergründe erläutert. Sie empfiehlt eine Stellungnahme zum Gesetzentwurf der hessischen Landesregierung zur Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes zu verfassen. Die Vertrauensgruppe teilt ihr mit zur Anhörung des Gesetzentwurf eingeladen zu sein. Heinz Jürgen Schleich wird dort die Interessen der Pflegefamilien Hessen vertreten. Herzlichen Dank an Frau Angela Dorn.