Ein Buchtipp für Pflegefamilien: Der Findefuchs

Ein Buchtipp für Pflegefamilien: Der Findefuchs

„Der Findefuchs: Wie der kleine Fuchs eine Mutter bekam“ ist unser aktueller Buchtipp für Pflegefamilien

Eine Rezension von Pamela Premm...

Der Findefuchs gehört zu den Klassikern der Erstlesebücher und ist ein empfehlenswerter Buchtipp für Pflegefamilien. Mein Sohn hat ihn in der zweiten Klasse durchgenommen. Die kurze, aber prägnante Geschichte wird von Irina Korschunow erzählt. Sie beschreibt eine Füchsin, die einen verlassenen, kleinen Fuchs bei sich aufnimmt und ihn instinktiv umsorgt als wäre es ihr eigenes Kind. Die tragische und liebevolle Geschichte zieht immer wieder Parallelen zu den Alltagserfahrungen von Pflegefamilien. Sie kann Pflegekindern und leiblichen Kindern ab drei Jahren dabei helfen, die Situation besser zu begreifen und Erlebtes zu verarbeiten.

Der Findefuchs handelt von Nächstenliebe und Fürsorge

Der kleine Fuchs ist allein im Wald. Buchtipp für PflegefamilienEr wimmert und weint. Seine Mutter wurde von einem Wilderer erschossen und seitdem kümmert sich niemand mehr um den kleinen Fuchs. Er ist hungrig und halb erfroren, als die Füchsin ihn findet. Instinktiv nimmt sie sich seiner an und versorgt sie ihn mit allem, was der kleine Fuchs braucht. Sie schenkt ihm Nahrung, Wärme und Geborgenheit. Ganz so, als wäre es ihr eigenes Kind. Der kleine Fuchs fühlt sich angenommen, geliebt und genährt und findet schnell seinen Platz in der neuen Familie mit den drei Geschwistern. Die Füchsin macht keinen Unterschied zwischen dem Findefuchs und ihren eigenen Kindern. Die Geschwister-Füchse machen auch keinen Unterschied und tollen und spielen mit ihm als wäre er schon immer da gewesen. Im Gegenzug schenkt der kleine Fuchs seiner neuen Familie sein Vertrauen und seine Liebe.  

Der Findefuchs gibt Pflegekindern Hoffnung

Nicht immer sind Eltern in ihrer eigenen Not in der Lage, ein Kind bei sich zu behalten. Tragische Ereignisse können gar zum Verlust der Eltern führen. Kleine Kinder verstehen oftmals gar nicht, was mit ihnen in einer solchen Situation geschieht. Auf gefühlvolle Weise vermittelt der Findefuchs, dass es eine Bauchmama und eben auch eine Pflegemama gibt, die es mindestens genauso liebt und versorgt. Vielen Pflegekindern schenkt der Findefuchs Hoffnung. Es vermittelt: „Hab keine Angst. Vieles ist fremd und neu für Dich und vielleicht hattest Du nicht den besten Start ins Leben. Aber wir kümmern uns um Dich, bis Du auf eigenen Beinen stehst und machen dabei keinen Unterschied zu unseren eigenen Kindern. Wir lieben Dich und nehmen Dich an, so wie Du bist und halten ein warmes Nest für Dich bereit.“

Dabei kann ein Pflegevater oder eine Pflegemutter den gleichen Stellenwert einnehmen, wie eine liebende und fürsorgliche, leibliche Mutter. Ebenso wie ein Pflegekind einen gleichberechtigten Platz in der Familie einnimmt.

„Wer drei Kinder hat, braucht keinen Findefuchs!“

Der Weg zur Pflegefamilie ist holprig und mit einigen Unwägbarkeiten verbunden. Nicht selten werden Pflegeeltern Steine in den Weg gelegt. Als die Füchsin sich entschließt, den Findefuchs mit nach Hause zu nehmen, kann sie noch nicht wissen, welche Herausforderungen auf sie warten. Da gibt es den Jagdhund des Wilderers, der es auf die Füchsin und ihrem Findelkind abgesehen hat und der Dachs, der darin einen ordentlichen Happen zum Abendessen sieht. Doch mutig besteht die Füchsin alle Proben. Selbst als die Nachbarin die Füchsin kopfschüttelnd und mit deutlichen Worten zurechtweist, stellt sie sich vor ihr viertes Kind. Auch Pflegeeltern stoßen nicht immer bei jedem auf Nächstenliebe. Nicht selten haben Bekannte und Nachbarn Vorbehalte, wenn Familien ein Pflegekind aufnehmen wollen. Dann müssen Pflegeeltern stark sein und für die Familie und das zukünftige Pflegekind einstehen.

Der kleine Fuchs hat eine Pflegemutter

…und am Ende kann die Füchsin nicht einmal mehr den Findefuchs von ihren anderen Fuchskindern unterscheiden. Der Findefuchs ist kein Füchslein zweiter Klasse, sondern gehört ebenso dazu, wie Pflegekinder von Anfang an zur Familie gehören sollten. Pflegemütter haben große Herzen und darin auch Platz für ihre Pflegekinder. Buchtipp für PflegefamilienDer Findefuchs zeigt dem Neuankömmling, dass er von nun an ganz zur Familie gehört, egal wo er seine ursprünglichen Wurzeln hat. Kleine Kinder verstehen eine Situation meist viel besser, wenn sie eine Geschichte mit starker Symbolik dazu hören, die sie immer und immer wieder vorgelesen bekommen. Auch in der Schulzeit kann das Buch helfen, den Mitschülern auf verständliche Art nahezubringen, was es bedeutet, ein Pflegekind zu sein. Kein Wunder also, dass Jugendämter, Beratungsstellen und auch der St. Elisabeth-Verein in Marburg den Findefuchs als Buchtipp für Pflegefamilien, Pflegekinder und leibliche Kinder empfehlen.

Sie haben auch ein großes Herz und können sich vorstellen einem Pflegekind eine Chance auf ein geborgenes Leben zu geben? Dann kontaktieren Sie uns gerne.

Irina Korschunow: https://de.wikipedia.org/wiki/Irina_Korschunow

Urlaub mit Pflegekindern

Urlaub mit Pflegekindern

Urlaub mit Pflegekindern – wie es stressfrei gelingt

Mit dem Start der Sommerferien steigen auch die Erwartungen an die geplante Reise. Wie der Urlaub mit Pflegekindern entspannt verläuft, dazu haben wir uns bei Pflegefamilie Peters* aus Marburg umgehört.

Der Pool glitzert in der Abendsonne. Die Familie sitzt gemeinsam auf der Terrasse und lässt einen wunderschönen Urlaubstag beim Brettspiel ausklingen. Ferien wie aus dem Bilderbuch sehen in der Realität meist ganz anders aus: Schlafmangel, quengelnde Kinder und gestresste Eltern statt Friede, Freude, Urlaubsstimmung. Dabei können Familienreisen durchaus gelingen. Vorausgesetzt es darf auch mal chaotisch zugehen und man schraubt seine eigenen Erwartungen drastisch zurück. So wie Familie Peters aus Mittelhessen. Wenn die Pflegefamilie den Van vollpackt, ist es mit der Idylle schnell vorbei. Utensilien, Bekleidung und Proviant für sechs Personen müssen verstaut werden. Ob es an die niederländische Nordseeküste, nach Südfrankreich oder Istrien geht: Jedes Kofferpacken gleicht einem Umzug. Die Pflegefamilie aus Hessen reist gerne und viel. Und das im Großformat mit zwei leiblichen Söhnen und zwei neun und elf Jahre alten Pflegetöchtern. Wie der Urlaub mit Pflegekind stressfrei funktionieren kann, verrät Vater Jörg.

Urlaub mit Pflegekind ist wie eine Reise zum Mars

Urlaub mit PflegekindernDer Alltag von Familie Peters ist klar strukturiert. Außerhalb der Ferien gehen die Pflegetöchter pünktlich um 20.00 Uhr ins Bett. Die Mutter kümmert sich um den Haushalt und die Familie. Der immergleiche Alltag hilft den Mädchen dabei, sich zu orientieren. Beim Reisen werden genau diese festen Abläufe aufgebrochen. „In den Ferien sehen wir das gelassener, da dürfen die Kinder auch schon mal länger aufbleiben“, sagt Pflegevater Jörg. Was für jede andere Familie ganz normal klingt, kann für Familie Peters schon sehr herausfordernd sein. „Wenn unsere Pflegekinder den Alltag nicht mehr haben, bringt sie das ziemlich durcheinander“, so der Sozialpädagoge. „Wenn nur eine Kleinigkeit anders ist, ist es für sie wie auf dem Mars – eine andere Welt.“ Dann werden Regeln vergessen, getroffene Vereinbarungen umgangen und heftige Trotzanfälle ausgelebt. „Da hilft es nur, locker zu bleiben und mit dem umzugehen, was gerade passiert“, sagt der Pflegevater.

Pflegekinder verhalten sich im Urlaub oft auffällig

Gerade im Urlaub können sich bestimmte Verhaltensmuster intensivieren. Viele Pflegekinder zeigen in einer ungewohnten Umgebung ein auffälliges Verhalten. Distanzlosigkeit zu anderen Menschen ist eines davon. „Unsere Mädchen gehen direkt auf wildfremde Menschen zu, suchen körperlichen Kontakt, der in der Situation völlig unangebracht ist. Da müssen wir schon sehr aufpassen“, sagt der 45-jährige. Zugrunde liegen meistens Bindungsstörungen. Zuverlässige Beziehungen haben viele Pflegekinder nie kennengelernt. Ganz im Gegenteil: Sie haben die Erfahrung machen müssen, dass man sich auf andere Menschen nicht verlassen kann. Der Drang nach Aufmerksamkeit und körperliche Nähe zu Fremden ist nur ein Anzeichen dafür, dass in der frühen Kindheit etwas gefehlt hat. Doch nicht nur das, erklärt der Familienvater: „Als unsere Pflegekinder noch jünger waren, durfte man sie nicht aus den Augen lassen. Blitzschnell waren sie abgelenkt und verschwunden. Das kann auch gefährlich werden.“

Ruhe und Wasser sind das A und O

Stressfrei in den Urlaub mit Pflegekindern? Da ist Planung gefragt. Damit die Familie trotz fremder Umgebung viel Ruhe und Privatsphäre genießen kann, bucht sie meistens ein Ferienhaus oder einen Campingurlaub. „Wichtig ist, dass wir uns auch mal zurückziehen können. Unsere Pflegetöchter brauchen gerade nachts viel Ruhe, damit sie überhaupt in den Schlaf finden.“ Eine ländliche Umgebung und ein abgeschlossenes Grundstück sind perfekte Voraussetzungen für einen erholsamen Urlaub mit der Großfamilie. „Und Wasser! Ohne Wasser geht nichts.“ Ob sich dies in einem Pool oder See befindet, sei indes egal. „Während die Kinder im Wasser unbeschwert toben oder sich auf der Luftmatratze treiben lassen, können wir auch als Eltern entspannen.“ Neben den entschleunigten Tagen gibt es immer mal wieder Unternehmungen. „Dann fahren wir in das nächste Hafenstädtchen, erkunden die Gassen und gehen mit der ganzen Familie essen“, so der Familienvater. „Auch unsere Pflegetöchter merken schnell, dass solch ein Restaurantbesuch etwas ganz Besonderes ist und genießen die gemeinsame Zeit.“

Erwartungen zurückschrauben und Fünfe gerade sein lassen

Urlaub mit PflegekindernJedes Pflegekind ist einzigartig, hat seine eigene Biografie. Was man ihnen im Einzelfall zumuten kann, hängt von jedem Kind individuell ab und von den Nerven der Eltern. „Die Eltern sollten sich einig sein, wenn sie eine Reise planen. Und auch mal Fünfe gerade sein lassen, damit es keinen Stress gibt“, bestätigt Jörg. „Außerdem sollte man nicht zu hohe Erwartungen haben.“ Die können schon mal nach hinten losgehen, wie der Familienvater aus eigener Erfahrung weiß. Eine Reise nach Venedig entpuppte sich vor einigen Jahren als Nervenprobe. „Als Kind war ich selbst oft in Norditalien und Venedig. Also entwickelte ich den ambitionierten Plan, meiner Familie die Lieblingsorte meiner Kindheit zu zeigen. Unsere kleine Pflegetochter wollte zu dieser Zeit allerdings nie an der Hand gehen. Sie am Ufer der Wasserstraßen allein spazieren zu lassen, war viel zu gefährlich. Also lief ich mit einem schreienden Kind auf dem Arm durch Venedig. An Sightseeing war nicht mehr zu denken.“

Urlaub mit Pflegekindern

Trotz solcher Erfahrungen möchte die Familie die gemeinsamen Urlaube nicht missen. Ob es nun Skifahren in Südtirol oder Ferienhausurlaub in Kroatien ist: „Es ist anstrengend als Großfamilie in einer Konstellation mit Pflegekindern zu reisen, aber es schweißt auch zusammen. Und wenn wir in alten Alben blättern, schwelgen alle in den liebenswerten Erinnerungen.“ Und noch ein Effekt hat der Urlaub für die Kinder: „Wir staunen immer wieder, wie positiv sich eine gemeinsame Reise auf die Entwicklung der Pflegekinder auswirkt. Nach jedem Urlaub sind sie körperlich und seelisch gewachsen.“

Urlaub mit Pflegekindern ist übrigens in den meisten Fällen problemlos möglich. Alle Reisen werden mit den leiblichen Eltern oder dem Vormund abgesprochen. Zusätzlich können sich Pflegeeltern eine Vollmacht ausstellen lassen. Nur selten gibt es Fälle, in denen etwas dagegenspricht. Für Pflegekinder ist es in jedem Fall ein großes Abenteuer. Und für die Eltern? Die müssen vielleicht das ein oder andere Mal tiefer durchatmen und darauf bauen, dass auch der schönste Urlaubsstress irgendwann zu Ende geht.

Möchten Sie auch einen Urlaub mit Pflegekindern verbringen, dann freuen wir uns darauf Sie als Familie kennenzulernen. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf!

*Namen der Redaktion geändert

Was der Sport für Pflegekinder tun kann

Was der Sport für Pflegekinder tun kann

Sport für Pflegekinder – eine Erfolgsgeschichte! 

Pflegekind Jonas lebt für seinen Traum, ein Fußball-Profi zu werden und seine Pflegefamilie unterstützt ihn dabei

Am 14. Juni startet die Fußball-WM in Russland. Millionen Menschen werden mitfiebern und den deutschen Nationalspielern die Daumen drücken. Einer von ihnen ist Jonas*, selbst Torwart und Ausnahmetalent. Er spielt in der Hessenliga, U17, obwohl er mit gerade mal 14 Jahren zu den Jüngsten gehört. „Wenn er auf dem Fußballplatz steht, konzentriert er sich auf das Spiel und seine Mannschaftskameraden“, sagt sein Pflegevater Michael*. Vergessen sind die Sorgen und Nöte.

Mit fünf kam der Junge in seine Pflegefamilie, im Gepäck ein schweres Schicksal, wie es so viele Pflegekinder mit sich tragen. Die Pflegefamilie gibt ihm Halt und fördert seinen Wunsch, ein erfolgreicher Fußballer zu werden. Sport für Pflegekinder ist Kraftquelle und Lebenselixier. Da sind sich die Pflegeeltern einig. Beim Fußball kann Jonas Druck abbauen und sein persönliches Ziel verfolgen – ein Torwart-Profi zu werden!

Sport bringt Pflegekinder zurück ins Gleichgewicht

Schon bei den Bambinis hatte Jonas eine große Affinität zum Fußball. „Auf dem Rasen ist er ein anderer Mensch“, sagt sein Pflegevater. Während er in der Schule bei Lehrern und Klassenkameraden aneckt, findet er im Sport den Ausgleich und die Anerkennung, die er dringend benötigt. „Sein Sozialverhalten ist beim Fußball ein völlig anderes“, bestätigt er. Dann ist Jonas Freund und Kamerad, der sich in den Dienst der Mannschaft stellt, auch mal extra Schichten trainiert, während es andere Jugendliche wieder an die Playstation zieht. Die Pflegefamilie ist sich sicher, dass Sport für Pflegekinder ausschließlich Vorteile mit sich bringt.

Anerkennung durch Trainer und Umfeld

Beim Fußball zählen nur die Leistung und das Engagement, unabhängig von der Herkunft. „Wir sind immer ganz offen damit umgegangen, dass Jonas ein Pflegekind ist. Sport und PflegekinderIm Fußball-Verein hat das nie jemanden gestört,“ so der Pflegevater. Beim Fußball haben alle eine Chance, die mit Herz und Seele dabei sind. Ein weiterer positiver Aspekt, den der Sport für Pflegekinder hat. „Der Trainer eiert nicht herum. Hier gibt es klare, präzise Ansagen. Genau, die Form der Ansprache, die unserem Sohn Sicherheit gibt.“ Dabei begegnen sich der Trainerstab und die Jugendlichen auf Augenhöhe. Absprachen werden inzwischen ohne die Eltern getroffen. Jeder übernimmt Verantwortung. Für Jonas ein gutes Gefühl, ernst genommen zu werden. Prestigeträchtige Sportarten, wie der Fußball, bringen zudem Lob und gesellschaftliche Akzeptanz. Etwas, was Pflegekinder von den leiblichen Eltern per se erstmal kaum erfahren. Über den Erfolg im Sport können Pflegekinder emotionale oder kognitive Defizite kompensieren, ihre Leistungsfähigkeit und soziale Kompetenzen herausstellen. 

Gemeinsamer Familienurlaub ist schwierig

Die Familie investiert viel für den Lebenstraum ihres Pflegekindes. Drei bis vier Mal die Woche stehen Trainings an. Weite Fahrtstrecken zu den Auswärtsspielen und das teure Equipment zehren am Geldbeutel. Die Tochter beschwert sich manchmal, wenn die Jungs in der Familie wieder einmal unterwegs sind und erst spät am Abend heimkehren. „Einen gemeinsamen Familienurlaub zu planen, ist fast unmöglich“, sagt Michael. In den Sommerferien gibt es meistens nur eine zweiwöchige Trainingspause. Dass beide Eltern in dieser Zeit gleichzeitig Urlaub haben, ist äußerst selten. Also beschränkt sich der Sommerurlaub oft nur auf Kurzausflüge. Doch der Vater eines Pflege- und eines leiblichen Kindes will sich nicht beschweren. „Wir bekommen dafür auch ganz viel zurück und sind wahnsinnig stolz auf unseren Sohn.“Sport für Pflegekinder

Mit der Pubertät beginnt die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit

Der Wechsel in eine Pflegefamilie ist für die Kinder ein herber Einschnitt. In der Pubertät werden sie häufig von der Vergangenheit eingeholt. Alte Ängste werden wieder hervorgespült. Der Sport wirkt ausgleichend, wenn dunkle Wolken am Horizont aufziehen. „Das regelmäßige Training tut Jonas gut, um nicht auf dumme Gedanken zu kommen und um Stress und Adrenalin abzubauen“, so der Pflegevater. Jonas achtet sehr auf sich und seine Gesundheit, ist körperlich austrainiert. Damit grenzt er sich auch von den vielen schmerzhaften Erfahrungen ab, die er als Kleinkind schon machen musste. Das stärkt ihn für andere Alltagsaufgaben.

Jonas will bei seiner Pflegefamilie bleiben

Jonas‘ Talent bleibt nicht unentdeckt. Er bekommt Angebote von Vereinen und Leistungszentren, könnte in ein Sportinternat umziehen. Doch vorerst hat er sich dafür entschieden in der Pflegefamilie zu bleiben. Dort wo er seine Unterstützer hat. Die Menschen, die ihn bedingungslos akzeptieren und lieben. Sein Ziel verliert er dabei nicht aus den Augen. Spätestens wenn die Spiele in der Hessenliga beginnen, wird er wieder fokussiert im Tor stehen. Er will Torwart-Profi werden, wie seine Idole Manuel Neuer und Roman Bürki. Dafür lässt er auch mal das ein oder andere Deutschland-Spiel bei der Fußball-WM sausen. Dann, wenn er selber spielen muss. Training geht eben vor – für den Traum vom Fußball-Profi.  *Namen von der Redaktion geändert

Möchten Sie auch Kinder auf ihrem Weg in den Sport und durch ihr Leben begleiten, dann freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme.

Der Beitrag wurde von Pamela Premm geschrieben. Vielen Dank.

Kinderbuch einer Pflegemutter – Leju, das Sternenmädchen

Kinderbuch einer Pflegemutter – Leju, das Sternenmädchen

Leju – Das Sternemädchen – ein Kinderbuch einer Pflegemutter

Ein Kinderbuch, das auf wundersame Weise unsere Kampagne zur Gewinnung von Pflegefamilien aufgreift. Kennen Sie schon unsere Karte mit dem kleinen Astronauten, der sich in eine fremde Galaxie aufmacht und eine neue Basisstation sucht.

Monika Schilling, die Autorin von „Leju, das Sternemädchen“ erzählt uns von der langen Reise Lejus in eine neue, zuerst fremde Galaxie. Dabei hilft ihr Schnuppe, der Reisestern. Nach vielen Jahren der Reise landen beide in der Milchstraße. Dort findet Leju eine neue Sonne, bei der sie bleiben kann. Nach und nach fühlt sie, wie gut ihr die wärmenden Strahlen ihrer neuen Heimat tun, auch wenn sie gar nicht so richtig ankommen mag.

Kinderbuch einer Pflegemutter – Leju in der Schule

Kinderbuch einer PflegemutterIm Buch wird die Schule kurzer Hand auf den Saturn mit seinen Ringen verlegt. Ab und zu schießen Monde vorbei. Doch Leju findet es anstrengend und ihren Lehrer Herr Kosmos mag sie auch nicht besonders. Das Fach SOS im Weltraum gefällt Leju am besten. Bei einem tausendjährigen Schulausflug mit einem Raumschiff findet Leju hinter einigen Monden einen kleinen Stern, den sie mit auf das Schiff nimmt, um ihn zu retten. Und tatsächlich er darf mit zu ihrer Sonne, entscheidet das Sternengericht. Und der kleine Stern suchte sich den Namen Jules aus.

Kinderbuch einer Pflegemutter – Leju hat Geburtstag

Eine Millionen Jahre wurde Leju und es sollten noch ein paar Millionen Jahre dauern bis sie erwachsen war. Das Rezept für ihre Geburtstagstorte liest sich so:

Wasser von Neptun, Eisenstaub und Stickstoff vom Mars, Ammoniakkristalle vom Saturn, ein bisschen Staub vom Erdenmond, ein bisschen Schwefel von der Venus, ein paar Protonen von der Sonne und natürlich nicht zu vergessen: Gold und Diamantenstaub von der Erde.

So gab es eine wundervolle Glitzertorte. Und dann bekam sie wegen der Rettung von Jules noch den „Sternenorden für besonderen Mut und Einsatz im Notfall“ überreicht. Was für ein Geburtstag.

Kinderbuch einer Pflegemutter – Leju besucht ihre alte Galaxie

Kinderbuch einer Pflegemutter

© Konstantin Yuganov-mozZz – Fotolia.com

Eines Tages begleiten Sonne und Schnuppe Leju bei einem Besuch in ihre alte Galaxie.Dabei versuchten die Planenten der alten Galaxie Leju zum Zurückkommen zu überreden. Doch Leju war klar, dass sie wieder zu ihrer neuen Sonne wollte. Sie wollte zurück zu ihren Freunden und in die Schule. Doch sie wollte auch die alten Galaxie so oft wie möglich besuchen.

Kinderbuch einer Pflegemutter – Leju ist zu Hause

Leju hat am Ende ihre Angst überwunden und gelernt ihrem neuen Planetensytem zu vertrauen. Und sie wusste, dass es so wichtig ist, sich in Not geratener Planetensystemen anzunehmen.

Kinderbuch einer Pflegemutter…

Eine sehr gelungene Geschichte, um Pflegekindern mit dem Bild unserer Planeten ihre Situation mit den verbundenen ambivalenten Gefühlen näher zu bringen. Aus Gesprächen mit der Autorin Monika Schilling weiß ich, dass ihre Pflegekinder an der Geschichte sozusagen mit phantasiert haben. So gab sie auch ihnen die Möglichkeit ihre eigenen Erfahrungen positiv zu verarbeiten.

Was sagt die Autorin über sich…

Ich heiße Monika Schilling bin Dipl. Sozialpädagogin und Ehefrau eines wunderbaren Mannes, der Pfarrer ist. Ich habe insgesamt acht Kinder, meinen Garten, meine vier Hunde und meine Hühner und Pfauen. Meine eigenen Kinder sind schon erwachsen und meistern ihren Weg im Leben meiner Meinung nach super. Ich bin eine richtig stolze Mutter. Wir haben aber darüber hinaus auch noch vier Kinder, die zu unserer Familie gehören und uns anvertraut wurden.
Es ist eine Herausforderung Kinder zu erziehen. Ich hoffe, mit viel Liebe möge dies mir diesmal wieder gelingen.
Das Thema, das mich in meinem Leben beschäftigt, ist: Wie schafft man Frieden in der Familie und wie lernen junge Menschen Verantwortung zu übernehmen und verantwortungsvoll miteinander umzugehen? Wir Erwachsenen haben so viel Einfluss auf Kinder, denen wir begegnen. Wir können sie stabilisieren, ihnen Wege zeigen, was auch ihr Beitrag sein kann, damit es in der Familie funktioniert.

Auf der Homepage finden Sie weitere Informationen: www.monikaschilling.de

Wenn Sie als Familie auch Lust haben tolle Geschichten mit Pflegekindern zu erleben, sind Sie bei uns genau richtig. Wir freuen uns auf ein Informationsgespräch mit Ihnen. Hier können Sie Kontakt aufnehmen.

Pflegemutter Barbara Schöneberger

Pflegemutter Barbara Schöneberger

Wenn ich wünschen könnte, wäre meine Pflegemutter Barbara Schöneberger

Gerade hat Barbara Schöneberger in der Dezemberausgabe des Magazins ‚Barbara‘ den Themenschwerpunkt Familie gewählt. Sie titelt „Natürlich ist bei uns alles super!“. Und abgebildet ist wie auf jeden Titelblatt natürlich Barbara Schöneberger.

Diesmal mit ihrer Pflegefamilie, einem adretten Mann mit grau melliertem Vollbart, einem vielleicht 9-jährigen Mädchen, erstaunt und fragend in die Welt schauend und ein etwa 6-jähriger Junge, grimmig sein Blick, mit trotzig verschränkten Armen. Beide mit blonden lockigen Haaren, wie die Pflegemutter Barbara Schöneberger selbst.

Glitzer, Glamour, Glücksmomente…

Pflegemutter Barabara Schöneberger eine ‚ Ich trau mich Mama‘ und eine ‚ Ich trau mich Frau‘, wie ich sie mir als Pflegekind wünschen würde. Mutig geht sie mit ihrem Andersein um, mit ihrem eben nicht in den Mainstream passend, und kreiert daraus ihre ganz eigene Identität. Da kann ich doch hoffen, dass sie sich so richtig und ganz für mich einsetzt.

Und dazu strahlt Barbara Schöneberger für mich diese wohlige Wärme aus, die mit ein wenig Fülle und einer Brust zum Anlehnen einhergeht. Eine echte Mama eben. Und dazu ist sie noch „schrill wie eine Sirene“ wie neulich Rainer Wälde in seinem Magazin schrieb.

Pflegemutter Barbara Schöneberger

bringt also ideale Voraussetzungen für eine Pflegemama mit, die verhaltensorginellen Kindern einen Lebensort geben möchte. Und sie schreibt im Editorial: „Im Ernst, ich finde Familie zu haben wirklich toll ! Und zwar das Gesamtpaket . Den Spaß. Den Stress. Das Gewusel. Apropos Gewusel : Mir kann es nie voll und wild genug sein. Mein Tisch zu Hause ist riesig.“

Da sagt sie etwas Wahres…

Pflegemutter Barbara Schöneberger

Den Spaß, den Stress, das Gewusel…genauso ist Pflegefamilie sein. Ich selbst kenne eine Pflegefamilie, die auf ihrem großen runden Tisch eine Eisenbahn im Kreis fahren lässt, damit alle gut an die Butter, die Marmelade, den Käse und die Wurst kommen. Da ist Spaß und Gewusel garantiert.

Etwas später im Heft wird die Geschichte eines schwulen Mannes erzählt, der das Vater sein für 4 Tage ausprobiert, mit einer täuschend echten Baby Care Puppe. Diese ist für junge Paare gedacht, die einmal ausprobieren wollen, wie das Eltern sein ist. Ein echtes Simulationsexperiment.

Bei unseren Pflegeeltern ist alles ganz real, in Echtzeit sozusagen. Das Lachen, das Weinen, gemeinsame Glückmomente erleben und die Gute Nacht Geschichte, abends vor dem Schlafengehen am Bett.

Abenteuer garantiert…!

Auch homosexuelle Paare und Alleinerziehende sind bei uns willkommen. Spiegeln sich doch bei Pflegeeltern auch die

Pflegemutter Barbara Schöneberger

unzählige Modelle von Familie- und Elternsein in unserer Gesellschaft wieder.

Also werden Sie auch zur ‚Ich trau mich Frau‘ und zum ‚Ich trau mich Mann‘ und werden Sie Pflegefamilie. Barabra Schöneberger hat gleich eine ganze Familie bei sich aufgenommen.

Wir freuen uns auf ein unverbindliches Vorgespräch mit Ihnen. Nehmen Sie mit uns Kontakt auf…

Für Pflegemütter – Gedanken zum Muttersein

Für Pflegemütter – Gedanken zum Muttersein

Für Pflegemütter – Gedanken zum Muttersein

Anlässlich des diesjährigen Muttertages nehme ich mir Zeit und sinniere über das Muttersein. Was ist das besondere daran mit Kindern zu leben, was können wir von unseren Kindern als Mütter und Pflegemütter lernen, was ist der Zauber, aber auch die Anstrengung mit Kindern zusammenzuleben?

Dabei geht es um acht Dinge, die wir von unseren Kindern und Pflegekindern täglich lernen.

Sie dürfen gespannt sein!

Von Pamela Premm. Es ist ein sonniger Tag in Bremen. Ich flaniere mit meiner Tochter an der Weserpromenade entlang, die entspannt im Buggy sitzt. Plötzlich hat sie eine Idee. Sie möchte, dass ich ihr die Regenhülle um ihr Gefährt spanne. „Aber es regnet doch gar nicht“, versuche ich zu argumentieren. Fehlanzeige. Diskussionen mit meiner Dreijährigen sind meistens zwecklos. Also laufen wir bei strahlendem Sonnenschein mit Regenschutz-Buggy durch die Fußgängerzone. Fragende Blicke sind uns gewiss. Willkommen in meiner Mami-Welt.

Für Pflegemütter – Gedankem zum Muttersein und was das mit dem Muttertag auf sich hat…

Gerade zu Muttertag wird man an seine Rolle als Mama erinnert. Spätestens, wenn es klebrige Küsse und schief geschnittene Herzen aus Pappe regnet, weiß man, dass es wieder so weit ist. Der Muttertag wird seit etwa 100 Jahren gefeiert. Er hat seine Wurzeln in den USA und geht auf die Frauenrechtlerin Anna Jarvis zurück, die bereits zum Ende des 19. Jahrhunderts einen Gedenktag zu Ehren ihrer Mutter und später auch aller Mütter initiierte. 1914 wurde der Muttertag in den USA zum nationalen Feiertag erklärt. Bis heute hat er sich als fester Ehrentag im Jahreskalender etabliert. Viele halten ihn für überholt, da er nicht mehr dem modernen Frauen- und Mutterbild entspreche. Doch was bedeutet es heutzutage überhaupt, Mutter zu sein?

Ich habe lange darüber nachgedacht und bin zu folgendem Schluss gekommen: Für mich ist Muttersein eine Reaktion auf das, was leibliche und Pflegekinder brauchen, um zu gesunden, verantwortungsvollen, selbstbewussten und herzlichen Menschen heranzuwachsen. Dabei beschleicht mich das Gefühl, dass ich von ihnen mindestens genauso viel lerne wie sie von mir. Sie haben mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin. Sie haben mir eine neue Welt eröffnet, die mir zuvor verschlossen war. Eine Welt gefüllt mit echtem Leben.

Für Pflegemütter – Gedanken zum Muttersein und acht Dinge, die ich durch meine Kinder gelernt habe:

Sie haben mich gelehrt, unvollkommen sein zu dürfen:

Mein Leben musste seit jeher perfekt sein. Die Wohnung perfekt sauber, die Aufgaben perfekt erledigt, die Frisur perfekt sitzend. Ungenaues, Fehlerhaftes, Missglücktes konnte mich ins Gefühlschaos stürzen. Für Pflegemütter - Gedanken zum MutterseinErst die Kinder stellten mich immer wieder derart auf die Probe, dass ich mich vom Perfektionismus verabschieden musste: Sie trotzen in aller Öffentlichkeit, sabbern mir aufs Abendkleid und nehmen kein Blatt vor den Mund. Irgendwann habe ich die Vorstellung vom perfekten Leben aufgegeben. Ein herrlich befreiendes Gefühl!

Sie haben mich gelehrt, geduldig zu sein

Mit einem Kleinkind können 300 Meter zum Bäcker eine ganze Welt sein. Jede Feuerwanze wird beäugt, jede Pfütze durchwatet und am Ende braucht man für Hin- und Rückweg eine halbe Stunde. Kinder verlangsamen die eigene Lebenszeit und sind fokussiert auf die Dinge, die gerade passieren. Wenn man geduldig das Kind auf der Schaukel anschiebt, ist kein Platz für andere Dinge. Wir verweilen gemeinsam im Moment. Es gibt nur das Hier und Jetzt. Wohltuend reizarm gestaltet sich das Leben mit Kindern. Wenn man sich darauf einlässt und die Zeit einfach so verstreichen darf, während das Kind unzählige Versuche benötigt, um seine Schuhe anzuziehen.

Sie haben mich gelehrt, authentisch zu sein

Es wäre falsch zu sagen, alles ist immer rosarot. Es gibt wohl keine Eltern, die nicht auch Mal genervt, erschöpft oder ungerecht zu ihren Kindern sind. Die aber im nächsten Moment wieder alles auffangen, Liebe und Geborgenheit schenken. Menschsein ist mit so vielen Widersprüchlichkeiten verknüpft. Kinder leben uns das täglich vor, indem sie einfach so sind, wie sie sind. Mal laut, mal leise, mal traurig, mal fröhlich. Und sie nehmen uns so an, wie wir sind – mit all unseren Schwächen und Stärken. Sie vertrauen und lieben uns und zeigen uns, wie es ist, Mensch zu sein. Noch nie zuvor war ich so sehr bei mir wie jetzt gerade.

Sie haben mich gelehrt, loszulassen

Kinder bedeuten Kontrollverlust und das im positiven Sinne. Klar muss man sich gut organisieren, wenn man Beruf, Kinder, Partner und Haushalt unter einen Hut bringen möchte. Doch ich habe es aufgegeben eine ganze Woche akribisch durchzuplanen, da es bei zwei Kindern zu viele Unwägbarkeiten gibt. Durch sie habe ich gelernt loszulassen und eben nicht stur an meinen Zielen festzuhalten. Ihre Bedürfnisse strukturieren meinen Tagesablauf. Auf diese Weise kann ich mich wunderbar treiben lassen ohne mir allzu viele Gedanken über das zu machen, was kommen müsste.

Sie haben mich gelehrt, alberne Dinge zu tun

Ende Februar ist es meist so weit, dass ich mich mit Teufelshörnern auf dem Kopf dem örtlichen Kinderfasching widme. Im Freizeitpark fahren wir auf Mini-Eisenbahnen durch das Peppa Pig Land. Im Winter sausen wir mit dicken Gummiringen den Schneeberg hinunter, auch wenn ich hinterher das Gefühl habe, ich müsste alle Knochen neu ordnen. Wir tanzen durch die Küche, machen lustige Grimassen im Restaurant und singen Lieder beim Spazierengehen. Kinder und Pflegekinder geben einem die Chance, das innere Kind aufleben zu lassen, welches all die Jahre irgendwo tief in uns geschlummert hat.

Sie haben mich gelehrt, dass ich mich um mich selbst kümmern muss

Für Pflegemütter - Gedanken zum MutterseinIch verbringe gerne Zeit mit meinen Kindern und meinem Partner, genauso arbeite ich engagiert an meinen Projekten. Aber da gibt es noch einen dritten Part meines Lebens: Qualitätszeit nur für mich. Etwa zwei Stunden pro Woche schaufle ich mir dafür frei. Dann gehe ich schwimmen, durch den Park spazieren oder radeln. Zwei Stunden Detox von äußeren Einflüssen – mit Ausnahme dem Wetter. Sich erden, in sich hineinhören, auf seine Bedürfnisse achten: Focusing und Selbstfürsorge sind wichtige Bausteine, speziell im Zusammenleben mit Pflegekindern, um dann wieder mit voller Kraft weiterzumachen – auch das habe ich durch meine Kinder gelernt.

Sie haben mich gelehrt, Grenzen zu setzen

Bis hierin und nicht weiter: Es gibt immer wieder Grenzen. Einmal in der Beziehung zwischen mir und meinen Kindern und zum anderen in den Dingen, die sie ausprobieren. Diese sind ganz unterschiedlich gesetzt. Mein Sohn braucht eher wenige Grenzen, da er per se darauf bedacht ist, Regeln einzuhalten und über ein großes Gerechtigkeitsgefühl verfügt. Er wägt genau ab, was er sich zutrauen kann und was nicht. Meine Tochter fordert mehr, probiert mehr aus und überprüft immer wieder, ob sich etwas an der Grenze geändert hat. Das frustriert sie, gibt ihr aber auch einen sicheren Rahmen, in dem sie sich ausprobieren und entfalten kann. Für mich sind diese Grenzen auch wichtig. Meine Kinder lernen auf diese Weise, dass ich ebenfalls Werte habe, für die ich einstehe. Durch eine wertschätzende, klare Abgrenzung können sie sich zu eigenständigen Persönlichkeiten entwickeln.

Sie haben mir gezeigt, was echte Sorgen sind

Spätestens wenn man das Kind zum ersten Mal aus den Augen verliert, weil es sich im Möbelhaus hinter einer Kommode versteckt hat, weiß man, was Sorgen sind. Oder denken wir an den kurzen Moment der Unachtsamkeit zurück, der untrennbar mit dem Laufradunfall verbunden ist. Wenn Kinder krank sind, leidet man stärker mit, als man es je für möglich gehalten hätte. Während sich zuvor die Sorgen eher an der Oberfläche bewegten, gehen sie jetzt in die Seele und ins Mark. Das bringt aber auch Gutes mit sich. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass wir uns viel weniger über Unbedeutendes aufregen.

Kurzum: Kinder sind das Leben

Für Pflegemütter - Gedanken zum MutterseinMit emotionaler Wucht ändern sie das ganze Leben. Sie schütteln bestehende Strukturen kräftig durcheinander und stellen uns auf die Probe. Sie brauchen Grenzen und Liebe und wecken tiefe Emotionen in uns. Sie holen das längst vergessene Kind in einem zurück. Sie spiegeln uns in unseren Werten und Verhaltensweisen. Bisher dachte ich immer, dass Kinder aus unserem Wunsch heraus entstehen, ein Stück von uns selbst weitergeben zu können. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Es ist die Chance, neue großartige Erfahrungen zu machen. Und ein bisschen stärker zu sich selbst zu finden. Dafür bin ich sehr dankbar. Und für selbstgebastelten Herzchen an Muttertag.

Für Pflegemütter – Gedanken zum Muttersein…

Auch wenn ich jetzt als Vater (Bertram Kasper) spreche und mir das vielleicht am Muttertag gar nicht zusteht, möchte ich sagen, das ich selten so einen treffenden Text über das Muttersein gelesen habe, der die ganze Tiefe des Glücks, doch auch der Sorgen ausdrückt, die das Muttersein tatsächlich ausmachen.

Für Pflegemütter – Gedanken zum Muttersein sind diese Zeilen für mich auch die Bestätigung für die Richtigkeit ihrer Entscheidung, auch eben gerade nicht eigenen Kindern ein Zuhause zu bieten. Dazu braucht es Mut, Liebe und die Offenheit jeden Tag auf die im Text beschriebenen Aspekte zu achten und sich von ihnen inspirieren zu lassen. Wir wünschen allen Pflegemütter, dass ihnen dies möglichst oft gelingt und wir danken allen Pflegemüttern für ihren Einsatz, für ihre Geduld und für ihr Engagement, jeden Stunde, jeden Tag, jeden Monat und jedes Jahr. Für Pflegemütter – Gedanken zum Muttersein.

Frau Pamela Premm danke ich für diesen tollen Text.

Sie haben noch Platz in Ihrem Herzen für ein Pflegekind? Dann melden Sie sich gerne bei uns.